Glarus Lernkontrolle, Lehrgang 61
Welche Lerntypen kennst Du?
- Den visuellen Lerntyp (sehen)
- Den auditiven Lerntyp (hören)
- Den motorischen Lerntyp (machen)
- Den kommunikativen Lerntyp (sprechen/unterhalten)
Nenne Lerntechniken, damit Du den Lernstoff auch behalten kannst.
- Lernkarteikarten
- Gemeinsam lernen
- Gelerntes Wiederholen
Nenne 6 Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL).
- Atmen
- sich waschen und kleiden
- Ruhen und schlafen
- Sich bewegen
- Essen und trinken
- Kommunnizieren
Nenne zu drei von Dir ausgewählten ATLs je eine Möglichkeit, wie Du den PE darin positiv unterstützen kannst und je eine Ursache, welche den PE negativ beeinflusst. Beispiel: atmen, positiv = frische Luft; negativ = rauchen
- Sich bewegen, positiv = spazieren; negativ = Schmerzen
- Essen und trinken, positiv = Lieblingsgetränk; negativ = kein Durst
- Ruhen und schlafen, positiv = schlafen; negativ Alpträume
Gesundheit ist laut WHO
Körperliches, geistiges, seelisches und soziales Wohlbefinden
Was verstehst Du unter dem Begriff Ressourcen?
- Kraftquellen
- Ressourcen sind Möglichkeiten in Krisensituationen
Keime benötigen für die 'Fortbewegung' Zwischenträger. Nenne vier:
- Lebensmittel
- Mensch
- Insekten
- Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen
Bei welchen Pflegemassnahmen solltest Du Handschuhe tragen? Nenne 3 Beispiele.
- Beim Auftragen von Medizinalcreme
- Bei der Intimpflege
- Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen
Wie kannst Du die Abwehrkraft (Immunsystem) des Pflegeempfängers stärken und erhalten. Nenne vier Beispiele.
- Ausreichend trinken lassen
- Gesunde Ernährung
- Bewegung
- Soziale Kontakte
Worin besteht der Unterschied zwischen Reinigung und Desinfektion?
- Bei der Reinigung werden die Keime reduziert (keimarm) die verbliebenen Keime sind u.U. noch weiterhin ansteckend.
- Desinfektion bedeutet 'keimfrei'
Nenne vier Kriterien, anhand derer Du Deine Pflegequalität überprüfen kannst.
- Wohlbefinden
- Wirksamkeit
- Sicherheit
- Wirtschaftlichkeit
Nenne drei Veränderungen/Krankheiten des Herz- Kreislaufsystems.
- Schlaganfall
- Herzinfarkt
- Hoher Blutdruck
Welche Thromboseprophylaxen kennst Du? Nenne zwei.
- Beine einbinden
- Stützstrümpfe
- Beine hochlagern
- Bewegung
Wo findet der Gasaustausch in der Lunge statt?
In den Alveolen
Nenne drei Symptome der Pneumonie.
- Fieber
- Husten mit Auswurf oder trockener Husten
- Schüttelfrost
- Atemnot (bei schwerer Lungenentzündung)
Was berücksichtigst Du bei der Pflege eines Bewohners mit chronischer Atemnot z.B. bei der Körperpflege? Nenne drei Beispiele.
- Ruhig und langsam arbeiten
- Oberkörper aufrecht
- Frische Luft
Was verstehst Du unter einer ICH-Botschaft?
Bei einer ICH-Botschaft handelt es sich um persönliche Äußerungen im Sinne einer „Selbstoffenbarung“, welche die eigene Meinung und die Gefühle mitteilen.
- Als erstes soll das auslösende Verhalten ohne Bewertung beschrieben werden. Gute Ich-Botschaften beginnen deswegen häufig mit dem Wort "Wenn...". Es soll deutlich werden, dass der unerwünschte Effekt nicht immer eintritt, sondern nur unter der genannten Bedingung.
- Als zweites soll die greifbare und anschauliche Wirkung des Verhaltens beschrieben werden. Damit sollte ausgedrückt werden, dass das nachfolgende Gefühl durch diese konkrete Wirkung ausgelöst wird und nicht direkt durch das Verhalten selbst.
- Als drittes sollte das Gefühl ausgedrückt werden, das erzeugt wird.
Beispiele:
- "Wenn du laut bist, verstehe ich nichts und ärgere mich."
- "Wenn du keine Hausaufgaben machst, muss ich mehr erklären, weshalb ich dann frustriert bin."
Nenne zwei wichtige Punkte beim Umgang mit einem Sehbehinderten.
- Kontraste schaffen
- Das Essen auf dem Teller im Uhrzeigersinn anordnen und erklären.
- Sich mit Namen vorstellen
Nenne zwei wichtige Punkte beim Umgang mit einem Sprachbehinderten.
- "Geschlossene" Fragen stellen
- Mit Bildern oder Karten arbeiten
Was ist das Ziel einer guten Krankenbeobachtung? Nenne zwei Beispiele.
- Wünsche und Bedürfnisse des PE erkennen.
- Probleme oder Krankheit frühzeitig erkennen.
Zähle vier Grundsätze auf, die Du während der Körperpflege beachtest.
- Informieren
- Intimsphäre schützen
- Selbständigkeit fördern
- Prothese einlegen
Gib drei Tipps, wie Du bei älteren Personen eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erreichen könntest.
- Lieblingsgetränk anbieten
- Mittrinken
- Einladung ins Cafe
Wie kann man Diabetes melitus vorbeugen? Nenne zwei Beispiele.
- Gesunde Ernährung
- Abnehmen bzw. auf das richtige Gewicht achten
Was ist bei der Pflege eines Diabetekers wichtig?
- Als PH keine Nägel schneiden
- Keine Süssigkeiten/Süssgetränke anbieten
- Auf Veränderungen achten
Nenne vier Symptome einer Blasenentzündung.
- Häufiges Wasserlösen
- Schmerzen, brennen
- Blut im Urin
- Farbe und Geruch des Urins
- Fieber
Bei Frau Egli wird eine Inkontinenz festgestellt. Welche Möglichkeiten kennst Du als Pflegehelferin, um zu unterstützen und zu beraten. Nenne vier Möglichkeiten.
- Gespräch suchen
- Einlage anbieten
- WC-Training
- Beckenboden Training
Frau Rhyner leitet an Demenz. Sie begegnet Dir ganz aufgeregt im Gang, weil sie glaubt, ihr blauer Schal sei gestohlen worden. Wie reagierst Du?
Zuhören, das vier Ohren-Modell anwenden und validieren
Joker Aufgabe - Streiche alle Begriffe, die nicht in Deinem Kompetenzbereich liegen.
Blutzuckerkontrolle, Sprachbehinderung, aktives Zuhören, Ressourcen, Hyperglykämie, Körperpflege, Thromboseprophylaxe, Schlafmedikamente, rückenschonende Arbeitsweise, Morphin, Ich-Botschaften, Ödeme, Schwindel
Karteikarten / Lernkarten - 26 Verwirrtheit, Demenz, Agitation, Wahn, Halluzination
Verwirrtheit
Was passiert mit dem Denken bei der Verwirrtheit?
Das Denken ist da, wird aber durch Störungen verändert.
Kann Verwirrtheit geheilt werden?
Ja sie ist heilbar, wenn die Ursachen erkannt werden, kann therapiert werden.
Wird akute Verwirrtheit und Demenz unterschieden?
Ja, aus medizinischer Sicht wird sie klar unterschieden.
Was ist die Verwirrtheit in der Pflege?
Sie ist eine Pflegediagnose. Sie beschreibt die Veränderungen im Verhalten der betreuten Person.
Welche Symptome zeigen sich bei Verwirrtheit?
- Störung der Aufmerksam- und Merkfähigkeit
- Verlust der örtlichen, zeitlichen Orientierung
- verwirrtes Denken
- unverständliches Sprechen
- sinnlose Gesprächsinhalte
- Unruhe, Angst, Halluzination
- selten Benommenheit, Bewusstlosigkeit
Welches sind die Ursachen bei Verwirrtheit?
körperliche Ursachen:
- Flüssigkeitsmangel (über mehrere Tage)
- Unterzuckerung
- Infekte (bes. Harnweginfekte)
- Schmerzen
- Fieber
- Sauerstoffmangel
- Medikamente
- Alkohol
seelisch, geistige Ursachen:
- belastende Ereignisse (Verluste, Trauer, Schock, Angst)
- Verlust des Selbstwertgefühls
- Unter- oder Überforderung im Alltag
soziale, umweltbedingte Ursachen:
- Probleme im Familien- und Freundeskreis
- Spital- oder Heimeintritt
- Reizarmut (Isolation, defekte Hilfsmitte wie Brille, Hörgerät)
- Reizüberflutung (Lärm, Hektik, Radio, TV, viele Stimmen)
Agitation
Welches sind die Ausdrucksformen bei der Agitation?
- rufen
- schreien
- schlagen
- kneifen
- beissen
- klopfen
- Bewegungsunruhe
- weglaufen
- Kleider ausziehen
- sexuelle Enthemmung
- sich ständig beklagen
- beschuldigen
- beleidigen
- fluchen
Welches sind die Ursachen für die Agitation?
- Begleitsymptome verschiedener Krankheiten (z.B. Demenz)
- biografische Gründe (unzufrieden mit dem eigenen Leben, chronische Unzufriedenheit)
- Ausdruck von Unwohlsein, unbefriedigte Bedürfnisse
- Angst, Schmerz
- zu wenig Flüssigkeit, Unterzuckerung
- Harnweginfektionen
- Nebenwirkungen von Medi
- Unter- oder Überforderung
- Wahn oder Halluzination
Wie wird die Agitation behandelt?
Man versucht herauszufinden, welche Ursache die Agitation auslöst. Dementsprechend wird die Behandlung festgesetzt. Je nach Situation sind beruhigende, die Stimmung ausgleichende Medi sinnvoll.
Welche Punkte sollen bei der Begleitung von Menschen mit Agitation beachtet werden?
- das Verhalten der Agitations-Person nicht auf sich beziehen
- empathisch
- einfühlsame Grundhaltung
- auf die betreute Person eingehen
- ihr helfen, sich zu beruhigen
- ihr ermöglichen, die Gefühle auszudrücken
- Agitations-Person alleine lasse, aber sicher sein, dass ihm nichts passiert
Wahnvorstellung / Halluzination
Was ist eine Wahnvorstellung?
Eine krankhafte, nicht korrigierbare Überzeugung, die von gesunden Menschen nicht verstanden wird, z.B. Überzeugung, bestohlen zu werden, Verfolgungswahn, Eifersuchtswahn
Was ist eine Halluzination?
Eine Sinnestäuschung, eine Wahrnehmung ohne entsprechende Sinnesreize, z.B. Hören von Stimmen; das Gefühl, die Haut verbrenne; eine Person unter dem Bett sehen.
Was sind die Ursachen von Wahn und Halluzination?
- Begleiterscheinungen der Demenz, psychische Krankheit (Veränderungen im Gehirn)
- Nebenwirkungen von Medi
- Einsamkeit, Isolation
- Überforderung
Wie wird Wahn und Halluzination behandelt?
Arzt und Pflegeteam versuchen die Ursachen herauszufinden, dann kann eine Behandlung festgelegt werden.
Treten Wahn und Halluzination häufig und stark auf, werden Medi (Psychopharmaka) eingesetzt, damit die betroffene Person nicht immer gequält wird.
Wie können Personen, welche Wahn oder Halluzination haben, in die Wirklichkeit geführt werden?
Durch einfache Sinnerlebnisse wird versucht, sie in die Wirklichkeit zu führen und zu beruhigen (etwas Wasser trinken, warmen oder kalter Waschlappen fühlen).
Darf eine Begleitperson bei Wahn oder Halluzination "mitspielen"?
Nein, es könnte Bedrohungen und Ängste bei der betroffenen Person verstärken. Die Person könnte sich von der Pflegeperson bedroht fühlen und sich gegen sie wehren.
Demenz
Was ist Demenz genau?
Demenz ist eine chronische Funktionsstörung und dadurch eine allgemeine Leistungsschwäche des Gehirns, bei dem im Vergleich zu früher mehrere Fähigkeiten wie Gedächtnis, Planen, Handeln und räumliche Orientierung, nicht mehr funktionsfähig sind.
⇒ Bei jeder Demenzform ist das Gedächtnis beeinträchtigt.
Welches sind die ersten Anzeichen für eine Demenz?
Die ersten Anzeichen sind nicht eindeutig und können bei jedem Menschen anders sein.
Ist Demenz heilbar?
Nein, es gibt aber Medikamente, die den Verlauf verlangsamen und die Symptome beeinflussen können, aber nur wenn die Behandlung im ersten Stadium begonnen werden kann, dazum muss die Betreuung/ergänzende Therapie dem Menschen und dem Krankheitsstadium angepasst werden (jeder Mensch mit einer Demenz ist anders)
Welche Lebensbereiche sind bei Demenz betroffen?
- Denken
- Fühlen
- Handeln
- Selbständigkeit
- Selbstbestimmung
Wie heissen die verschiedenen Demenz-Krankheiten?
- Alzheimer-Demenz
- Vaskuläre Demenz (Apoplexie, Hirndurchblutungsstörungen, Streifungen)
- Frontallappen-Demenz (Persönlichkeitsveränderungen, enthemmtes Sozialverhalten)
- Lewy-Body-Demenz (ähnliche Symptome wie bei Parkinson, vermehrtes Stürzen, Halluzinationen)
Welches sind die Krankheitszeichen bei Alzheimer?
- Vergesslichkeit
- Vergessen von Wörtern
- Orientierungsstörungen
- Persönlichkeitsveränderungen
Welches ist die Ursache der vaskulären Demenz?
Hirndurchblutungsstörung nach Hirninfarkt (Apoplexie)
Welches sind die Ursachen der Frontallappen-Demenz?
Durchblutungsstörungen, Hirntumore, Entzündungen
Welches sind die Krankheitszeichen bei der Frontallappen-Demenz?
Persönlichkeitsveränderungen und verändertes Sozialverhalten, die Menschen benehmen sich nicht mehr anständig.
Welches ist die Ursache für die Lewy-Body-Demenz?
ubiquitäres Auftreten von Lewy-Körperchen im Gehirn, es ist eine neurodegenerative Demenz
Welches sind die Krankheitszeichen bei der Lewy-Body-Demenz?
ähnliche Symptome wie bei Parkinson, es kommt zu Stürzen ohne klare Ursache, es gibt auch oft Halluzinationen
Was macht der Hausarzt, wenn der Verdacht auf Demenz besteht?
Mini-mental-Status (einheitlicher Test, der eine beginnende Demenz aufzeigt)
In welche Stadien wird die Demenzerkrankung unterteilt und wie lange dauern diese Stadien?
Anfangsstadium
- Vergesslichkeit
- Wortfindungsstörungen
- Überforderungsgefühl
- Konzentrationsstörungen
- örtliche Desorientierung
- zeitliche Desorientierung
- Stimmungsschwankungen
Mittleres Stadium
- Auffällige Gedächtnis- und Orientierungsstörungen
- Verlaufen sich in der gewohnten Umgebung
- Vermehrte Unruhe, reizbar, aggressiv
- Handlungsanweisungen können nicht mehr befolgt werden
- Körperpflege, Ernährung und Haushalt werden zunehmend vernachlässigt
Spätstadium
- Nicht mehr erkennen von Angehörigen, Freunden, usw.
- Bezug zur Gegenwart ist nicht mehr da, aber auch alte Erinnerungen gehen verloren
- Verlust der Selbständigkeit beim Essen/Trinken
- Urin/Stuhlinkontinenz
- Immobilität
diese Stadien werden innerhalb von 4 bis 12 Jahren durchlebt
Welches sind die Symptome bei fortschreitender (degenerativen) Demenz?
Geistige Störung:
- Gedächtnisstörung
- Orientierungsstörung
- Störung des Denk- und Urteilsvermögens
- Störung der Wahrnehmungsverarbeitung
- Störung der Sprache
Funktionelle Störung:
- Unselbständigkeit im Alltag
- Unsichere Bewegungen, Störungen beim Gehen
- Veränderte Körperhaltung
- Kontrollverlust über Darm, Blase
- Schluckstörungen
- Dauernde Bettlägerigkeit
Verhaltensstörungen:
- Wahnvorstellungen
- Gefühlsschwankungen, Depressionen
- Angst
- Gesteigerte Aktivität
- Teilnahmslosigkeit
- Schlaflosigkeit, Herumwandern, Tag-Nacht-Umkehr
- Verbale und körperliche Aggressionen
- Enthemmtes Verhalten
Welche Möglichkeiten gibt es, pflegende Angehörige von demenzkranken Menschen zu entlasten?
- Spitex
- Tages- und Nachtklinik
- gemeinsame oder getrennte Ferien
- Besuchsdienst- Selbsthilfegruppen
Was ist das Normalitätsprinzip und die biografieorientiere Begleitung?
- Die demenzkranke Person kann in einer Umgebung leben, die ihr z.B. von den Möbeln und Einrichtungsgegenständen her vertraut ist.
- Der Alltag wird so gestaltet, dass er möglichst den (früheren) Gewohnheiten des demenzkranken Menschen entspricht.
Welches sind wichtige Beschäftigungs-Elemente für demenzkranke Menschen?
- Bewegungsgruppe
- Musik
- Singen
- Tanzen
- basale Stimulation
- spirituelle-religiöse Begleitung
- Malgruppe
- Kontakt zu Tieren
Was ist die "basale Stimulation"?
- umfassendes Konzept zur Förderung von wahrnehmungsbehinderten Menschen
- "basal" = einfaches, grundlegendes
- "Stimulation" = Anregung geben
Welche Formen von "basaler Stimulation" gibt es?
- somatische Stimulation (über den ganzen Körper, Haut)
- vestibuläre Stimulation (verschiedene Körperpositionen)
- vibratorische Stimulation (durch Schwingungen)
- taktil-haptische Stimulation (durch das Spüren)
- auditive Stimulation (durch Hören und ganzkörperliches Hören ⇒ Schwingungen)
- orale Stimulation (durch Mund und Nase)
- visuelle Stimulation (durch die Augen)
Was bedeutet "wertschätzende Haltung" bei einer demezkranken Person?
Die demenzkranke Person wird in ihrer Art angenommen und muss sich nicht verändern.
Wie wirkt es sich aus, wenn ein demenzkranker Mensch in seinen "Erinnerungsnischen" leben darf?
Er wird nicht in unsere Realität zurückgeholt, sondern er darf in seinen Erinnerungen leben. Würde und Selbstwertgefühl werden dadurch gestärkt. Er erfährt Bestätigung, Zuwendung, Geborgenheit und Sicherheit.
Welche Punkte sind bei der Kommunikation mit einem demenzkranken Menschen zu beachten?
- Blickkontakt
- Berührung erst, wenn der Blickkontakt hergestellt ist
- Informationen Schritt für Schritt geben
- Wiederholungen mit den gleichen Worten
- deutliche, langsame Sprechweise
- kurze, klare Sätze
- nur eine Frage aufs Mal
- einfache Ja/Nein-Fragen
- keine "warum" Fragen
- keine Baby-Sprache, keine "wir-Form"
- Mimik und Gestik gezielt einsetzen
- liebevoller, wertschätzender Umgangston, loben
- Erinnerungshilfen
- respektvolle Berührung
- Routine beim Tagesablauf
- Anschuldigungen, Vorwürfe ignorieren
- in Augenhöhe sprechen
Validieren
Was heisst Validation?
- Valid = etwas für gültig erklären
- Validation = die Lebenswelt des an Demenz erkrankten Menschen anzuerkennen
- Akzeptanz und Wertschätzung
- Das Normale im Verhalten des an Demenz erkrankten Menschen sehen
- Herausfinden, was das Verhalten bedeuten könnte
Was soll man sich beim Validieren überlegen?
Weshalb der Demenzkranke eine bestimmte Tätigkeit tut (z.B. Wäscheschrank ausräumen, Pflanze umtopfen im Zimmer).
Wie wende ich die Validation an?
- Schritt: Gefühle und Antriebe wahrnehmen
- Blickkontakt zur dementen Person
- versuchen, die Gefühle der Person zu erfassen
- Schritt: Individuelles validieren
- Das erfasste Gefühl validieren, d.h. zulassen, akzeptieren, wertschätzen, W-Fragen stellen (aber keine warum/wieso-Fragen)
- Schritt: Allgemein bestätigen
- Gefühl bestätigen, Aussagen wiederholen, Aussagen im Zusammenhang mit der Biografie verstehen.
Was heisst "validierende Haltung" bei einer demenzkranken Person?
Valid heisst, "etwas für gültig erklären" oder "etwas anerkennen und bestätigen". Die Aussagen und das Verhalten der demenzkranken Person werden nicht in Frage gestellt. Alles was die Person ausdrückt, wird angenommen und als wichtig erachtet.
Was müssen die Begleitpersonen, bei der Pflege und Betreuung von demenzkranken Menschen, entwickeln?
wertschätzende und validierende Haltung
Karteikarten / Lernkarten - 16 Beobachten - Wahrnehmen - Pflegedokumentation
Beobachten - Wahrnehmen
Wahrnehmung - Beobachten: was ist subjektiv und was ist objektiv?
- Wahrnehmung = subjektiv (ich denke, Denise ist heute schlecht drauf)
- Beobachtung = objektiv (Denise trägt eine Brille)
Durch was werden Wahrnehmung und Verständnis beeinflusst?
- durch Werte
- durch eigene Erfahrungen
- durch persönliche Bedürfnisse
- durch eigene Interessen
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Beobachtung umfassend und genau gemacht werden kann?
- alle Sinnesorgane einsetzen (hören, sehen, riechen, tasten)
- aufmerksam und offen sein
- zuhören
- klare Fragen stellen (Pflegeanamnese)
- gezielt beobachten, aber auch ganze Person wahrnehmen (Instrumente oder Messmethoden)
- Zusammenhang zwischen einzelnen Beobachtungen erkennen (Fachwissen, Pflegeverständnis)
- Beobachtungen genau beschreiben, nicht interpretieren
Pflegedokumentation
Ist eine Pflegedokumentation für alle betreuten Personen notwendig?
Ja, die Pflegedokumentation ist obligatorisch (Gesundheitsgesetz SRL 800 GesG)
Welches sind die Inhalte einer Pflegedokumentation?
- Angaben zur Person (persönliche und biografische Daten)
- Unterlagen zur Einstufung BESA oder RAI
- spezielle Verlaufsblätter wie Sturzprotokoll, Schmerzprotokoll
- Untersuchungen, Diagnosen, Therapien, Medikamente, Vitalzeichen
- Pflegeprozess mit Pflegeplanung und Pflegebericht
Was genau ist ein Pflegeprozess?
Der Pflegeprozess ist eine Arbeitsmethode, die eine individuelle, gezielte und qualitativ gute Pflege gewährleistet und ist ein Beziehungs- und Problemlösungsprozess.
Was beinhaltet der Pflegeprozess?
- Informationssammlung, Erkennen von Bedürfnissen, Problemen, Ressourcen
- Festlegen der Pflegeziele
- Festlegen der Pflegemassnahmen
- Durchführen der geplanten Pflegemassnahmen
- Beurteilen der Pflegewirkung
- bei Bedarf Anpassungen vornehmen
Über was gibt die PH SRK an Pflegerapporten/Pflegesitzungen Auskunft?
- über das Wohlbefinden der betreuten Person
- über Wirkungen und Nebenwirkungen von Pflege, Therapie oder Medikamenten
- macht Vorschläge zur weiteren Pflege
Wie muss ein Pflegebericht abgefasst sein?
- präzise
- genau
- Fachsprache
- mit Kugelschreiber
- leserliche
- umfassend
- Ereignisse notieren
- informativ
- verlaufend dokumentieren
Welches ist der Zweck der Pflegedokumentation?
- kontinuierliche Pflege bieten können
- es ist ein Organisationsmittel
- Pflegeverlauf aufzeigen, vergleichen können
- Behandlungsplan aufweisen und anpassen
- Kontrollfunktion und Leistungsnachweis
- Pflegeprozess dokumentieren
Was soll im Pflegebericht festgehalten werden?
- Befindlichkeit des Bewohners
- Ereignisse im Umfeld des Bewohners
- Pflegerische Massnahmen, die zusätzlich geleistet oder durch eine veränderte Situation bewusst weggelassen wurden
- Reaktion des Bewohners auf pflegerisches Handeln
- Auswertung der pflegerischen Vorgehens (Ziele überprüfen, Massnahmen treffen)
- Entwicklung des allgemeinen Zustandes des Bewohners oder des Krankengeschehens
Karteikarten / Lernkarten - 12 Ruhen und schlafen
Schlafen
Was verarbeitet der Mensch beim Träumen?
das Tagesgeschehen, baut Stress und seelische Spannungen ab
Was ist die REM-Phase und was passiert dort?
Traumphase (Rapid-Eye-Movements)
- Augen bewegen sich
- kleine Muskeln bewegen sich im Gesicht, an den Händen und Füssen
- Zeit der seelischen und geistigen Erholung
- Verarbeiten von erlebten und bevorstehenden Ereignissen
Zu was führen Schlafmedi und Alkohol beim Schlafen?
Tiefer, aber traumloser Schlaf (man fühlt sich nach diesem Schlaf nicht erholt)
Was sind die Veränderungen des Schlafes im Alter?
- Tiefschlaf ist vermindert
- oberflächlicher, leichterer Schlaf
- weniger Traumphasen
- häufigeres Erwachen (Toilette)
- nachts zusätzliche Wachphasen
- frühmorgendliches Erwachen
- Tagesmüdigkeit
- schneller müde und erschöpft nach Anstrengung
- Schlafpausen über den Tag zu Erholung
Welches sind die Formen von Schlafstörungen?
- Einschlafstörungen
- Durchschlafstörungen
- Frühes Erwachen
- Tag-Nacht-Umkehr
- Schnarchen
Negative Einflussfaktoren beim Schlafen
- Körperlich
Hunger, kalt, zu heiss, zu viel – zu wenig Bewegung, Krankheit, Schmerzen, Medi, hormonolle Veränderungen - Seelisch und geistig
Angst, Sorge, Stress, schlechter Selbstwert, fehlende Lebensperspektive - Gesellschaftlich
Einsamkeit, Mangel an Geborgenheit, Arbeitslosigkeit, Arbeitsüberlastung, finanzielle Unsicherheit - Umgebungsbedingt
fremdes Bett!, Vollmond, Wetterlage, Elektrosmog, Wasseradern, Lärm, Schnarchen, veränderte Tagesstruktur
Schlafunterstützende Massnahmen
- Tee trinken
- Schlafkissen (Lavendel, Heublumen, Hopfenzapfen, Johanniskraut)
- Zuwendung (Gespräch, Massage an Händen, Füssen)
- Bäder (Vollbad, Fussbad)
- Kneippen (Augenwickel mit Schwarztee, Zitronensocken, kalte Waschung der Beine)
- warme Milch mit Honig
- Aufstehen (Lesen, Musik hören)
Was ist eine Schlafapnoe?
- „Apnoe“ heisst Atemstillstand.
- Die Atmung setzt im Schlaf bis zu 600 mal pro Nacht für einige Sekunden aus.
- Dabei entsteht für kurze Zeit ein Sauerstoffmangel, der dazu führt, dass die Betroffenen kurz aufwachen und dann wieder einschlafen.
Symptome der Schlafapnoe
- kein erholsamer Schlaf
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit am Tag mit Sekundenschlaf
- Konzentrationsschwäche
- Leistungsabnahme
Betten
Richtlinien zur Hygiene beim Betten
- saubere und schmutzige Wäsche getrennt lagern
- schmutzige Wäsche sofort in den dafür bestimmten Sack legen oder unten auf die Bettstange legen, nie auf den Boden!
- keine Staub aufwirbeln
- Kissen, Bettdecken, Leintücher nur leicht ausschütteln
- zum Strecken der Leintücher an den Ecken und Abschlusskanten ziehen, nie mit den Händen über das Leintuch streichen!
- Wäsche wechseln wenn sinnvoll und notwendig
- Handhygiene vor dem Berühren der sauberen Wäsche und nach jedem gemachten Bett
Vorbereitung beim Betten des leeren Bettes
- zu zweit betten
- Wagen für schmutzige Wäsche und frische Wäsche ins Zimmer nehmen
- Ablagefläche für den Bettinhalt breitstellen (z.B. zwei Stühle am Fussende des Bettes)
- betreute Person begrüssen, informieren, fragen, ob sie mithelfen möchte
Durchführung des Bettens beim leeren Bett
- Bett hochstellen
- Nachttisch zur Seite schieben
- Bettbügel mit Klingel über Aufzug hängen
- Bettdecke und Kissen auf Ablagefläche stellen
- Decke, Oberleintuch, Unterlage ausbetten und auf Ablagefläche legen
- Unterleintuch oder Fixleintuch strecken
- Unterlage, Oberleintuch, Decke wieder einbetten, ev. Fussfalte machen
- Kissen, Bettdecke leicht ausschütteln, einbetten
- Bettniveau absenken
- Bettumgebung herrichten (Bettbügel, Klingel, Nachttisch)
- betreute Person fragen, ob alles in Ordnung ist
- Zimmer lüften
- Kontrolle, ob alles am richtigen Ort ist (Blick zurück)
- sich verabschieden, wenn betreute Person da ist
- Wagen für schmutzige Wäsche versorgen
Vorbereitung beim Betten, wenn jemand im Bett liegt
- zu zweit betten
- Wagen für schmutzige Wäsche und frische Wäsche ins Zimmer nehmen
- betreute Person begrüssen, informieren
- offene Fenster schliessen
- Ablagefläche für den Bettinhalt breitstellen (z.B. zwei Stühle am Fussende des Bettes)
- Intimsphäre schützen (Vorhang, Paravent)
Durchführung des Bettens, wenn jemand im Bett liegt
- betreute Person laufend informieren
- Bett hochstellen
- Kopfende flachstellen, dabei auf Atemnot, Schmerzen der betreuten Person achten
- Nachttisch zur Seite schieben
- Bettbügel mit Klingel über Aufzug hängen
- Bettdecke, Decke, Oberleintuch ausbetten
- Seitenlagerung der betreuten Person, Unterlage und Leintuch strecken, Seitenlagerung wechseln, Leintuch auf der anderen Seite wechseln
- Seitenlagerung: am Schulterblatt und in der Kniekehle anfassen mit der ganzen Hand und langsam zu mir hindrehen. Person nicht loslassen bis sie wieder auf den Rücken gedreht werden kann. Die Person braucht Sicherheit, da sie ganz am Rande des Bettes liegt.
- muss Unterlage und Unterleintuch gewechselt werden, gebrauchte Tücher nahe an den Körper der betreuten Person schieben, saubere Tücher einbetten, Rest ebenfalls zur Person hinschieben, dann Person auf die andere Seite drehen, gebrauchte Tücher ausbetten und saubere Tücher einbetten, Kontrolle, dass keine Falten vorhanden sind (Dekubitus vorbeugen)
- Lagerung nach Wunsch oder Therapieplan, dabei Kopfkissen leicht schütteln, Kopfteil richtig stellen
- Oberleintuch und Decke wieder einbetten, Fussfalte machen
- Bettdecken leicht ausschütteln und einbetten
- Bettniveau senken, ev. Bettgitter hochstellen
- Bettumgebung herrichten (Bettbügel, Klingel, Nachttisch)
- betreute Person fragen, ob alles in Ordnung ist
- Vorhang oder Paravent zurückziehen
- Zimmer lüften
- Kontrolle, ob alles am richtigen Ort ist (Blick zurück)
- sich verabschieden
- Wagen für schmutzige Wäsche versorgen